Unsere Evangelisch-Lutherische 

Bartholomäus-Kirche

 Beltershausen

Unsere Woehl - Orgel

Erbaut  1974

 

Zur musikalischen Gestaltung der Gottesdienste erbaute die hoch angesehene Marburger Orgelbauwerkstatt Gerald Woehl 1974 eine neue Orgel, die einige Besonderheiten aufzuweisen hat.
 
Eindrucksvoll ist zunächst das elegante, außerordentlich schlanke Gehäuse aus massivem, unbehandeltem Eichenholz, das klassische Grundformen aufgreift und modern und schlicht umsetzt. 

Danach ist das Instrument auch klanglich entworfen: Das untere Manual besitzt eine kräftige, glänzende Registerkombination und zur Begleitung geeignete Flötenstimmen. Das obere Manual ist als Anleihe an den französischen Barockstil mit seiner charakteristischen Solostimme Cornet besetzt, die an den Klang von Blechblasinstrumenten erinnert. Dieses Register wird nicht wie üblich mittels Zug, sondern stufenweise durch einen Hebel eingeschaltet, der zunächst nur eine, dann zwei milde Grundreihen erklingen lässt und erst dann das vollständige Cornet. Auf diese Weise kann man auch mit dem oberen das untere Manual begleiten und hat verschiedene Möglichkeiten des Triospiels. 

Die großen Basspfeifen des Pedals stehen frei hinter der Orgel, neben dem Instrument ist das Gebläse mit klassischem Keilbalg angeordnet. 

Kilian Gottwald, Orgelbaumeister

Unsere Kirchenfenster

wurden vom Glasmaler Erhardt Jacobus Klonk
aus Oberrosphe geschaffen.
Er gestaltete das Thema vom Weinstock und den Reben (Joh.15. 5)
und von den Abendmahlsymbolen Brot und Wein


Barockes Kruzifix

1751 "erfolgte ein Umbau der alten Kirche, ihre Barockisierung. Es wurden große spitzbogige Fenster eingebrochen, Emporen wurden gebaut, eine neue Kanzel und wahrscheinlich auch das Altarkreuz mit den Engelsköpfen, holzgeschnitzt, aber, wie es damals üblich war, farbig gefasst, ein Symbol für die Annäherung an die göttliche Wirklichkeit."  ...
1970, beim Abbruch der alten Kirche, fand man es ausrangiert auf dem Dachboden. Aufgrund alter Farbspuren wurde es von der Firma Kramer in Fulda von Grund auf restauriert. "Nun wurden alle Farben, auch die lose Grundierung abgelöst und die Farben neu - nach alten Rezepten - aufgebaut. Auffällig ... ist der Auftrag von Blattgold an Lendenschurz und den Flügeln der Engel, die Farbe, die die Anwesenheit göttlichen Glanzes in der Todesstunde Christi manifestiert."

aus dem Restaurationsbericht von 
Dr. Helmut Krause, 1151 Beltershausen 2001,
herausgegeben von der evangelisch-lutherischen
KIrchengemeinde Beltershausen 

Unser alter Wetterhahn

Zu Beltershausen im Hessenland

achtzig Jahr‘ ich wacker stand.,

auf dem Kirchturm ein guter Hahn,

als Zierat und auch Wetterfahn.

In manch Sturm und Regennacht

hab ich allzeit das Dorf bewacht. 

Manch falber Blitz hat mich gestreift, 

der Frost mein‘n roten Kamm bereift,

auch manchen lieben Sommertag, 

da man gern Schatten haben mag,

hat mir die Sonne unverwandt

auf meinen gold'gen Leib gebrannt.

So ward ich schwarz für Alter ganz

und weg ist aller Glitz und Glanz.

Da haben sie mich dann zuletzt

veracht’t und schmählich abgesetzt.

Meinthalb! So ist der Welt ihr Lauf.

Jetzt tun sie einen andern  ´nauf.

Stolzier, prachtier und dreh dich nur.

Auch dir schlägt einmal deine Uhr.

 

Nach Eduard Mörike, Der alte Turmhahn.1840,

Verfasser unbekannt.

Die  am 11. September 1969 abgebrochene alte Kirche

 

"Wie die älteste Kirche von Beltershausen ausgesehen haben mag, lässt sich nicht  rekonstruieren. Zuletzt, vor ihrem Abbruch am 11. September 1969, war sie ein schlichter, einschiffiger Kirchenraum mit einem Fußboden aus großen Sandsteinplatten, einer hölzernen Flachdecke und einer auf drei Seiten umlaufenden Empore."

Dr. Helmut Krause, Gegenwärtige Vergangenheit, Beltershausen 1992, S. 83